Unser Posaunenchor feiert 50. Geburtstag

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Der Posaunenchor ist 50 Jahre alt und doch immer noch jung. Leiterin Christine Forster   (vierte von rechts) und der „Gründungsvater“ Walter Wölfel (dritter von rechts) sowie Pfarrer Leander Sünkel (zweiter von rechts) freuen sich mit ihren Bläser über ein gelungenes Jubiläumsfest.

50 Jahre Posaunenchor

Mit einem Festgottesdienst wurde das 50-jährige Jubiläum des Posaunenchors würdig gefeiert. Der Chor begrüßte die Gottesdienstbesucher mit einer klangstarken Intrade. Vertreter der Politik, darunter alle drei Bürgermeister Oberviechtachs, der Kirchen, Schulen und Vereine waren gekommen, um gemeinsam das Jubiläum zu feiern. In der Predigt von Pfarrer Norbert Schlinke stand die Stille im Mittelpunkt, die sich gegenüber dem oberflächlichen Aktionismus abhebe. „50 Jahre Posaunenchor, das hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun, das hat Tiefgang“, hob er hervor. Das bedeute 50 Jahre Gott zu loben, ihn anzubeten und in Liedern von Gott zu erzählen. Viel Engagement stecke dahinter, viel Zeit zum Üben, aber auch Momente, in denen man die Stille auf sich wirken lassen solle. Die Gemeinschaft bereichere das Leben und gebe Erfüllung im Glauben, so der Geistliche. Die offiziellen Glückwünsche des Verbandes Evangelischer Posaunenchöre in Bayern überbrachte Landesposaunenrätin (Kirchenkreis Regensburg) Susanne Kropf. Sie blickte auf die Anfänge, als der Posaunenchor 1967 vom damaligen Pfarrer Hans-Martin Gloel gegründet wurde. Er konnte den jungen Gymnasiallehrer Walter Wölfel überreden, das „Abenteuer Posaunenchor“ mit Erfolg zu wagen. Ihm folgte 1997 Karl Völkel als Leiter und seit 2004 steht Christine Forster dem Chor vor. „Sie spielen zur Ehre Gottes und zur Freude der Mitmenschen“, betonte Susanne Kropf. Fleiß, Einsatz und auch Begeisterung seien gefragt beim Üben, aber es gebe auch Zeiten der Freude, wenn sich nach mühsamen Proben der Erfolg zeigt. „Im Posaunenchor haben alle Platz, jeder ist in seiner Einzigartigkeit willkommen“, lautete ihr Statement, der gemeinsame Hintergrund ist Jesus Christus. Unter großem Applaus überreichte die Landesposaunenrätin dem Chor eine Urkunde für 50 Jahre Bläserdienst, die Chorleiterin Christine Forster entgegennahm. Für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft erhielt Rudolf Lohwasser Urkunde und silberne Bläsernadel, Udo Weiß wurde für 50 Jahre mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Stehende Ovationen und langen Applaus gab es für Walter Wölfel, der eine Ehrung für 30 Jahre aktiver Chorleiter und für 65 Jahre Bläserdienst erhielt. In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Heinz Weigl die Bedeutung des Posaunenchors für das kulturelle Leben Oberviechtachs. Eröffnung des Christkindlmarkts, Beteiligung am Volkstrauertag, ökumenische Gottesdienste, Weihnachtstourneen in Behindertenheimen, Seniorenheim und Krankenhaus sind ohne die Bläser kaum vorstellbar. Pfarrer  Hans Martin Gloel brachte seine außerordentliche Freude über die drei anwesenden Gründungsmitglieder, Walter Wölfel, Udo Weiß und ihm zum Ausdruck. Bereits 1962 sei ein erster Anlauf zur Gründung unternommen worden, der aber gescheitert war. Da kam Walter Wölfel als Glücksfall daher. Unterstützung für die Instrumente gab es seitens der Kirche nicht, da sich in der Diaspora kein Posaunenchor halten könne. Also kaufte man die Instrumente aus Spenden der Kirchengemeinde. Der Vertrauensmann des Kirchenvortandes Udo Weiß dankte im Namen der Gemeinde allen Bläsern und der Leiterin Christine Forster für ihre wertvolle Arbeit, den Chor immer wieder zu großen Leistungen zu bringen. Sein Dank galt auch den früheren Leitern Walter Wölfel und Karl Völkel sowie Pfarrer Leander Sünkel deren segensreiches Wirken es ermöglichte, dass es den Posaunenchor auch nach 50 Jahren auf diesem hohen Niveau gibt. Besonders freute er sich, dem Gründungspfarrer Gloel persönlich Dank für dessen damalige Leistung zu sagen. Nach dem Gottesdienst waren alle Gäste zu einem Empfang in den Gemeindesaal eingeladen. Die Damen der Gemeinde hatten sich wieder mit einem sensationellen Buffet übertroffen. Bei Getränken, leckeren Snacks und guten Gesprächen wurde das Jubiläum gefeiert. (weu)

 

Das Jubiläumskonzert

Die evangelische Kirchengemeinde hat das 50-jährige Jubiläum ihres Posaunenchors mit einem würdigen Fest gefeiert. Zum Auftakt des Festwochenendes gab es ein grandioses Konzert unter Leitung von Christine Forster.in der Auferstehungskirche. Mit einem festlichen Ruf von Georg Friedrich Händel empfing der Posaunenchor die Gäste im voll besetzten  Gotteshaus. Pfarrer Norbert Schlinke konnte eine große Menge Musikfreunde begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Stellvertretenden Dekan Pfarrer Andreas Utzat, dem Bezirksobmann für Posaunenchöre im Dekanat, Pfarrer Thomas Schertel und Bezirksposaunenchorleiter Kurt Lehnerer. Auch Persönlichkeiten aus Politik, Vereinen wie „Freunde der Kunst“, Stadtkapelle und Spielmannszug sowie der Ehrenbürger Ludwig Berger waren der Einladung gefolgt. Bezirksposaunenchorleiter Kurt Lehnerer, der den Chor seit 43 Jahre kennt, schon bei den Proben dabei war und den Chor an der Trompete verstärkte, dankte den Bläserinnen und Bläsern für ihren langjährigen Einsatz zur Ehre Gottes und zur Freude der Gemeinde. „Ihr seid nicht allein“, betonte er in Bayern gibt es 900 Posaunenchöre und 18.000 Bläserinnen und Bläser, „in unserem Dekanat allein 15 Chöre.“ Das musikalische Programm begann mit einem Presto von Georg Philipp Telemann und einer Fuge von Johann Sebastian Bach. Theo Gilch, der zusammen mit Julia Forster die Zwischenmoderationen übernahm, kündigte Musik an, die vom Barock bis in die Gegenwart alles abdeckt. „Wir wollen Ihnen die ganze Bandbreite eines modernen Posaunenchors vorführen“, meinte Theo Gilch. War der erste Teil mehr der alten Musik gewidmet, so gab es nach der Pause auch Gospel, Spirituells und Musik des 20. Jahrhunderts zu hören. „Oh when the saints“, „Nobody knows“ oder „Halleluja-Suite“ waren Stücke, die  auch zum Mitklatschen einluden. Bemerkenswert auch die Werke, die die jungen Bläserinnen und Bläser als Quartett spielten. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei das Stück „Tango aferrado“, das die überraschend große Bandbreite eines Posaunenchors zeigte. Zur Freude der Gäste dirigierte „Altmeister“, Gründer des Posaunenchors und langjähriger Leiter Walter Wölfel zwei Stücke und erhielt Sonderapplaus. „Wir sagen danke für deine großartige Arbeit bei der Vorbereitung dieses Konzertes und für manch schlaflose Nacht“, meinten Theo Gilch und Julia Forster im Namen des Chors und überreichten der Leiterin Christine Forster einen  Blumenstrauß und einen Gutschein. Die Chorleiterin gab den Dank zurück: „Es war toll, wie ihr euch alle engagiert habt und in vielen Proben, auch während der Ferien, euch auf das Konzert vorbereitet habt.“ Sie dankte besonders Pfarrer Leander Sünkel, der sich an diesem Wochenende Zeit genommen hat, „seinen Posaunenchor“ zu unterstützen, und dem elfjährigen David Betz, der den Chor bei einigen Stücken mit dem Schlagzeug routiniert begleitete. Nach einem gemeinsamen Lied und einem flotten Ausklang waren alle in den Gemeindesaal zu einem gemütlichen Beisammensein mit Getränken und einem leckeren Buffet eingeladen. (weu)

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Theo Gilch und Julia Forster bedankten sich im Namen des Chors bei ihrer Leiterin Christine Forster für die geleistete Arbeit.

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