Heilig Abend in der Auferstehungskirche

Bildrechte beim Autor

Der Heilige Abend begann in der evangelischen Auferstehungskirche mit dem Krippenspiel um 17 Uhr. Nach einem mächtigen Vorspiel durch den Posaunenchor begrüßte Pfarrer Dr. Harald Knobloch die Gläubigen in der übervollen Kirche. Er wies auf das Ereignis der Geburt Jesu an Weihnachten hin, „Aber er kommt nicht mit Pauken und Trompeten, nicht in Glanz und Gloria, nicht mit Macht und Herrlichkeit“, hob er hervor. In der Stille der Nacht, arm und verletzlich, als Kind kommt er zur Welt. Dieses göttliche Kind bringe Engel zum Singen und Hirten in Bewegung. In drei Szenen wurde das Krippenspiel „Engelweihnacht“ von Kindern und Jugendlichen dargeboten. Die Lieder „Kommet ihr Hirten“, „Stern über Bethlehem“ und „In der Nacht von Bethlehem“, die der Gemeindechor dazu sang, rundeten zusammen mit der Musik des Posaunenchors das Spiel ab. In der kurzen Predigt stand die Christrose im Mittelpunkt, die in Eis und Schnee blüht. „Manche Menschenherzen sind kalt wie der Schnee, sie sind zu Eis gefroren“, leitete der Geistliche ab. Er erzählte die Geschichte eines unbarmherzigen Hirten mit eiskaltem Herzen, der einen Fremden kommen sah und seine drei Hunde auf ihn hetzte. Der Fremde bat um ein wenig Feuer zum Wärmen, da seine Frau gerade ein Kind geboren habe. Es wurde ihm erlaubt, mit bloßen Händen glühende Kohlen mitzunehmen. Da wunderte sich der hartherzige Hirte: „Was ist das für eine Nacht, in der Hunde nicht beißen und Feuer nicht verbrennt?“ Der Hirte ging mit dem Mann in eine armselige kleine Höhle mit kalten Steinwänden. Als er das Kind sah, knackte es in seinem Herzen und das Eis bekam Sprünge und zerbrach. Noch nie in seinem Leben vorher hatte er Barmherzigkeit gespürt. Er fiel auf die Knie vor diesem Kind, das es geschafft hatte, sein eisiges Herz zu erwärmen. „Gottes Liebe ist wie die Christrose, die auch in Eis und Schnee blühen kann“, verdeutlichte Pfarrer Knobloch, „Gottes Liebe kommt in die Welt, damit vereiste Herzen auftauen.“ Nach dem Schlusssegen und dem traditionellen Lied „Stille Nacht“ wünschte Pfarrer Knobloch jedem Gottesdienstbesucher persönlich ein frohes Weihnachtsfest.